Grillen mit Alufolie ist ein Thema das immer wieder zu Diskussionen führt. Die einen schwören darauf und preisen die Vorteile, die anderen weißen darauf hin dass Grillen mit Alufolie die Gesundheit gefährdet. Aber ist Grillen mit Alufolie nun schädlich oder nicht?
Kurz gesagt, Ja das Grillen mit Alufolie kann schädlich für den Menschen sein. Immer dann wenn die Alufolie direkt mit salzhaltigen oder säurehaltigen Lebensmitteln in Kontakt kommt, können sich Aluminiumionen aus dem Material lösen und werden letztendlich mit gegessen. In größeren Mengen ist das schädlich für den Menschen. Es gibt aber Alternativen zum Einsatz von Aluminiumfolie.
Ich habe mal ein wenig recherchiert warum Alufolie überhaupt genutzt wird, warum sie schädlich sein kann und habe für dich ein paar Tipps zusammengestellt welche Alternativen es gibt.
In diesem Artikel:
Warum wird überhaupt Alufolie zum grillen benutzt?
Das zubereiten von Fleisch, Fisch und Gemüse über offenem Feuer ist eine der ursprünglichsten Formen Essen zuzubereiten. Die dabei entstehenden Röstaromen verleihen den Lebensmitteln einen tollen und einzigartigen Geschmack.
Aber offenes Feuer birgt auch Risiken. Durch Fett das in die Glut tropft entstehen kleinste Partikel die nach oben steigen und sich am Grillgut absetzen können. Beim essen werden diese Partikel dann vom Körper aufgenommen. Diese sog. polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe können gesundheitsschädlich, im schlimmsten Fall sogar krebserregend, sein.
So entstand die Idee dass einfach Alufolie als Unterlage genutzt wird und so ein Steak oder die Bratwurst vor den Partikeln geschützt wird. Zusätzlich haben sich noch weitere Anwendungsfälle für die Alufolie gefunden.
Den Rost sauber halten
Wenn du grillst, dann wird der Rost nun einmal dreckig. Fleisch- und Marinadenreste bleiben oft an den Stäben kleben. Wenn der Rost mit Alufolie abgedeckt ist, kommt dass Fleisch bzw. die Mariande nicht mehr direkt mit den Stäben in Kontakt und ohne Kontakt kann auch nichts mehr kleben bleiben. Nach dem Grillen entfernst du einfach die dreckige Folie und der Rost sieht aus wie neu.
Gerichte sanft garen
Nicht alles was auf den Grill kommt, verträgt starke und direkte Hitze. Fisch zum Beispiel kann bei zu starker Hitze schnell trocken werden und schmeckt dann dementsprechend schlecht. Deshalb lautet gerade bei Fisch oft die Empfehlung ihn eingewickelt in Alufolie auf dem Grill zu legen. Die Alufolie verhindert eine zu starke direkte Hitze und im inneren des „Pakets“ sorgt eine konstante Temperatur für ein besseres und sanftes durchgaren des Fischs.
Kleinere Stücke leichter grillen
Vor allem kleinere Stücke wie z.B. Garnelen oder geschnittenes Gemüse lassen sich direkt auf dem Rost nur schwer grillen. Vor allem beim umdrehen fallen sie leicht durch die Stäbe. Deshalb wird Alufolie entweder als Unterlage verwendet oder das Grillgut in einem Alupaket eingewickelt um zu verhindern, dass es durchrutscht.
Die ursprüngliche Annahme war, dass Alufolie dein Grillgut vor den Gesundheitsgefahren beim Grillen schützt. Doch in Kombination mit manchen Lebensmitteln bewirkt die Folie leider genau das Gegenteil.
So schädlich ist Alufolie beim grillen!
In der Alufolie stecken Aluminiumionen die sich aus dem Material lösen können, wenn die Folie mit Salz und Säure in Berührung kommt.
Die unbedenkliche Menge an Aluminium die pro Woche dem Körper zugeführt werden darf, wurde von der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) auf maximal 1 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Woche festgelegt. Das bedeutet dass ein erwachsender Mann mit 80kg Körpergewicht maximal 11 Milligramm Aluminium pro Tag indirekt zu sich nehmen darf.
Aus einer Studie der EFSA aus dem Jahr 2015 geht hervor, dass in Aluminiumfolien namenhafter Anbieter der Aluminiumgehalt am höchsten ist und somit die Wahrscheinlichkeit steigt, das Mengen des Leichtmetalls an Lebensmittel abgegeben werden. Also hilft es auch nicht nur auf die günstigen Varianten zu verzichten.
Eine seltene erhöhte Aufnahme von Aluminium verkraftet der Körper, jedoch bei einer regelmäßigen überhöhten Dosis kann das negative Auswirkungen auf das Nervensystem, die Fruchtbarkeit und bei Schwangeren sogar auf das ungeborene Kind haben. Auch der Knochenstoffwechsel könnte dadurch negativ beeinflusst werden.
Daher gilt folgende Regel, wenn du nicht auf Alufolie verzichten willst:
Egal ob Fisch, Fleisch, Käse oder Gemüse: Salze dein Grillgut das mit Alufolie in Kontakt kommt immer erst nach der Zubereitung! Auch salzige Marinaden, stark säurehaltige Obstsorten wie z.B. Ananas, Tomaten und salziger Käse wie z.B. Feta haben in der Alufolie nichts zu suchen!
Welche Seite der Alufolie beim grillen?
Wenn du dich jetzt fragst, ob du Alufolie nicht vielleicht doch einsetzen kannst, wenn du nur darauf achtest die richtige Seite zu benutzen? Nun ja, der Grund warum Aluminiumfolie zwei unterschiedlich aussehende Seiten hat ist folgender:
Bei der Herstellung von Alufolie werden im letzten Arbeitsschritt zwei sehr dünne Folien übereinander gelegt und gewalzt. Dabei kommt jeweils nur die äußere Seite der Folie mit der Walze in Kontakt und wird spiegelnd glatt. Die beiden inneren Seiten der Folien jedoch reiben aneinander und so entsteht der matte Look auf der anderen Seite.
Theoretisch besitzen die beiden Seiten unterschiedliche Eigenschaften. Glänzende Oberflächen reflektieren Licht und Wärme besser und wer sein Fleisch warm halten möchte könnte meinen, dass er die glänzende Seite nach innen machen muss. Doch erst bei Temperaturen größer 500°C macht es wirklich einen Unterschied welche Seite du benutzt und diesen Temperaturbereich erreichst du beim Grillen nicht.
Daher ist es also völlig egal welche Seite du benutzt, das Risiko bleibt das Selbe.
Welche Alternativen zum Grillen mit Alufolie gibt es?
Aluschalen sind keine Alternative!
Auch Aluschalen werden gern genutzt um beim Grillen von Bratwurst, Fleisch und Fisch zu verhindern dass etwas anbrennt und Fett in die Glut tropft.
Letztendlich sind aber auch diese Schalen aus Aluminium und somit ist auch hier darauf zu achten, dass Säuren und Salze verhindert werden.
Grillmatten
Grillmatten die die direkt auf den Rost gelegt werden, können Aluminiumfolie eins zu eins ersetzen. Sie verhindern das kleineren Grillstücke durch den Rost fallen können und dadurch dass das Fleisch keinen direkten Kontakt mit dem Rost hat, bleibt dieser schön sauber. Im Gegensatz zu Alufolie kannst du die Grillmatten einfach abwaschen und dann wieder verwenden. So wird unnötiger Müll vermieden und damit die Umwelt geschont.
Neben den genannten Vorteilen gibt es aber auch Nachteile. Zum einen bekommt dein Fleisch nicht immer den typischen Grillgeschmack. Gerade sehr fettige Stücke, wie z.B. Bauchfleisch, garen im eigenen Saft da das austretende Fett nicht richtig abläuft. Das Fleisch wird in dem Fett mehr gebraten als gegrillt.
Hier hilft es beide Seiten des Fleisches „anzubraten“ und wenn das meiste Fett ausgetreten ist, das Fleisch direkt auf den Rost zu legen um ihm so noch ein schönes Muster und eine zusätzliche Ladung Geschmack zu geben. Der Rost bleibt dann nicht mehr ganz so sauber, aber ist wesentlich einfacher zu reinigen.
Des Weiteren können viele Grillmatten nur bei Temperaturen bis 260°C gefahrlos eingesetzt werden. Bei höheren Temperaturen besteht die Gefahr, dass die Matte anfängt zu schmelzen und dabei gesundheitsschädliche Stoffe auf dein Grillgut übergehen. Daher kommen sie meist bei Gasgrills zum Einsatz wo die Temperatur einfacher eingestellt werden kann.
Grillkörbe / Gemüsekörbe
Grillkörbe sind vor allem für die Zubereitung von geschnittenem Gemüse geeignet. Der Gemüsekorb wird direkt auf den Grill gestellt und dein empfindliches Grillgut ist in sicherem Abstand vor Flammen und Glut geschützt. Kleine und klein geschnittene Grillteile bleiben auf dem Rost und fallen nicht in den Grill.

Zusätzlich bleibt das Grillgut nicht am Rost kleben und lässt sich mühelos wenden. Durch die Löcher im Grillkorb erhält dein Gegrilltes dennoch direkte Hitze und das gewünschte Grill- und Röstaroma. Zusätzlich können Fett und Flüssigkeiten ablaufen und dein Grillgut schmort nicht im eigenen Saft. So bekommst du ein tolles Grillergebnis.
Grillgitter
Beim Grillgitter wird das Grillhut eingeklemmt und kann so nicht nur nicht in den Rost fallen sondern lässt sich auch einfach wenden.

Vor allem bei der Zubereitung von Fisch ist ein Grillgitter hilfreich. Der Fisch bekommt genügend direkte Hitze um ein tolles Grillaroma anzunehmen und das Gitter verhindert das der Fisch beim drehen auseinander fällt.
Grillbretter
Grillbretter, meist aus Zedernholz, werden vor allem für Fisch genutzt. Die Grillplanken eignen sich aber auch für Fleisch, Gemüse oder kleinere Stücke wie z.B. Shrimps. Zusätzlich verleiht das Zedernholz dem Grillgut ein besonderes Aroma und es bleibt besonders zart und saftig.
Die Grillbretter werden zwei bis drei Stunden vor Grillbeginn eingeweicht. Bevor das Grillgut aufgelegt wird, muss die Grillplanke kurz über direkter Hitze zum dampfen gebracht werden. Anschließend das Brett in den Bereich der indirekten Hitze verschieben und das Grillgut auflegen.
Die meisten Grillbretter können mehrfach genutzt werden und so vermeidest du zusätzlich noch Müll.
Grillspieße
Für kleinere Stücke wie z.B. Garnelen und Shrimps oder geschnittenes Gemüse sind Grillspieße eine tolle Alternative. Sie verhindern dass das Grillgut durch den Rost fällt und zusätzlich lassen sich die Spieße noch einfach drehen. Spieße aus Holz müssen vor dem Gebrauch ca. 30 Minuten in Wasser eingeweicht werden, damit sie auf dem Grill kein Feuer fangen und anfangen zu brennen.

Wenn du auf Grillspieße aus Metall zurück greifst, dann sind diese sogar wiederverwendbar und damit umweltfreundlicher als die Spieße aus Holz.
Natürliche Produkte
Wen du mal etwas ausgefalleneres probieren willst, dann kannst du auf Bananenblätter zurückgreifen. Frische Bananenblätter gibt es schon zum kleinen Preis im Großhandel oder oft auch in Asia Läden.
Die Bananenblätter werden gewaschen und mit etwas Speiseöl eingepinselt. Das Grillgut wird darin eingewickelt und mit einem Zahnstocher oder einem Schaschlik Spieß verschlossen. So kannst du dein Paket dann auf den Grill legen. Diese Art der Zubereitung eignet sich für Fisch als auch für Geflügel, Gemüse und natürlich den beliebten Grillkäse.
Vor allem wenn du Gäste hast sieht ein Paket aus Bananenblättern beim servieren deutlich besser aus als Alufolie.
Fleisch nach dem Grillen in Alufolie einwickeln und ruhen lassen?
Wenn du dich jetzt fragst, ob du dein Steak nach dem Grillen wenigstens in Aluminiumfolie einwickeln kannst um es ruhen zu lassen, dann ist auch hier der Tipp „Mach das nicht“. Denn neben dem Punkt dass auch hier wieder dein Fleisch mit Aluminiumfolie in Kontakt kommt und Partikel aufnehmen kann, „versaust“ du dir damit dein Steak.
Der heiße Dampf aus dem Fleisch steigt in deinem Alupaket nach oben, kondensiert an der Oberseite und tropft dann wieder auf dein Steak. So weichst du deine wundervolle und mit viel Mühe erzeugte Kruste auf und dein Steak wird schlabbrig.
Fazit
Alufolie gehört seit Jahren als Allzweckwaffe zum Standardrepertoire deutscher Hobbygriller. Sie hält nicht nur den Grill sauber und macht es leichter kleineres Grillgut vor dem Fall in die Glut zu schützen, sondern lange dachte man auch dass sie vor Gesundheitsgefahren beim Grillen schützt. Doch mittlerweile weiß man, dass die Kombination aus salz- oder säurehaltiger Marinanden und Alufolie leider genau das Gegenteil bewirken kann. Zum Glück gibt es tolle Alternativen, die einen Einsatz von Alufolie überflüssig machen und als Mehrwegprodukte zusätzlich noch die Umwelt schonen.